Trauma

Traumata und belastende Situationen

Häusliche Gewalt (Misshandlung, Missbrauch, Verwahrlosung oder Vernachlässigung v.a. in der Kindheit), Überfälle (Beraubung, Vergewaltigung), Krieg und Flucht, Naturkatastrophen, Todesfälle, Trennungen oder Scheidungen, chronische Erkrankungen, Schmerzen oder Behinderungen,Unfälle aller Art, Operationen (zB Notkaiserschnitt, Amputation, Aufwachen während der Narkose), Geburten (zB Fehl- oder Totgeburten aber auch sehr lang andauernde, schmerzhafte Geburtsprozesse, bzw. Geburten mit Komplikationen für Mutter und/oder Kind) oder andere medizinische Behandlungen und Eingesperrtsein, aber auch soziales Ausgegrenztsein, anhaltendes Nicht-Geliebt-Werden (oder Nicht-Wahrgenommen -Verstanden-Werden) durch wichtige Bezugspersonen und viele weitere Situationen mehr können eine schwere Traumatisierung bei uns hinterlassen und zu einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) führen.

Posttraumatische Belastungsstörung

Erinnerungen können noch nach langer Zeit plötzlich hereinbrechen (Flashback) – durch einen für Außenstehende vielleicht unbedeutenden Auslöser. Der betroffene Mensch jedoch muss das Erlebte (oder wesentliche Details daraus) so immer wieder neu erleben – so, als passiere es immer wieder, als sei er mitten in der Situation.

Traumafolgestörungen:

  • Angstzustände und Panikattacken bei Konfrontation oder Kontakt mit Menschen (auch Gerüchen, Musik…), Gegenständen, Orten oder in Situationen, die in irgendeinem Zusammenhang mit auslösenden Ereignissen stehen oder auch nur eine gewisse Ähnlichkeit zu diesen aufweisen.
  • Ängste ohne sichtliche Ursache
  • Schlafstörungen, Albträume
  • Flashbacks
  • Teilamnesie (extreme Vergesslichkeit)
  • Schreckhaftigkeit (auf Geräusche, Situationen im Alltag, auf der Straße…)
  • erhöhtes Bedürfnis nach Kontrolle (über sich selbst, über Andere, über Situationen)
  • Zwänge aller Art (Kontrollbedürfnis)
  • Konzentrationsstörungen (Vergesslichkeit)
  • Depressionen (durch stark herabgesetztes Selbstvertrauen)
  • Dissoziative Störungen (kurzes Weggetretensein, Absencen, bis hin zu Symptomen einer „multiplen Persönlichkeit“)
  • Persönlichkeitsveränderungen
  • Bindungsstörungen (durch Vertrauensverlust in Andere oder ins Leben allgemein)
  • Interessensverlust
  • Emotionslosigkeit
  • Suchtverhalten
  • Vermeidungsverhalten von beispielsweise Berührungen, aber vor allem auch von Gedanken und Gefühlen, Menschen, Orten, Situationen und Gegenständen
  • Aggressive Verhaltensmuster
  • Selbstverletzendes Verhalten (wegen herabgesetztem Körpergefühl)
  • Suizidversuche
  • Innere Unruhe

In einer Psychotherapie können die traumatischen Erlebnisse aufgearbeitet werden!

Ich biete in meiner Praxis eine spezielle Traumaverarbeitungstherapie (EMDR) an. Sie ist im Abschnitt „Therapie“ genauer beschrieben.
Sie hat einen enormen Vorteil gegenüber reiner Gesprächstherapie, da sie verhältnismäßig schnell Erleichterung bieten kann. Das Trauma wird fokussiert und dann durch die bilaterale Stimulation (Fingerbewegungen oder Tapping der Therapeutin) desensibilisiert. Monotraumata können damit häufig in 1-3 Sitzungen bearbeitet und desensibilisiert werden.
Bevor ein traumatisches Erlebnis bearbeitet werden kann, muss eine Atmosphäre der Sicherheit und Geborgenheit zwischen KlientIn und Therapeutin entstanden sein. Dann werden vorhandene Ressourcen (Beziehungen zu anderen Menschen, (Kraft)tiere, schöne Erinnerungen, Kuscheltiere, Räume, Orte, Gegenden, Gegenstände…) eruiert, und weitere (z.B. ein sicherer Ort in der Phantasie) erarbeitet. Dies ist notwendig, um den Verarbeitungsprozess jederzeit gut abschließen zu können.
Was vielleicht gut zu wissen ist: Jeder Mensch, der es schafft, diese Worte hier zu lesen, hat alles, was er oder sie bisher erlebt hat, überlebt. Das ist eine grundlegende und enorm wichtige Ressource, über die Sie auf jeden Fall verfügen. Auf dieser Basis kann eine erfolgreiche Traumaverarbeitung begonnen werden.