Carl R. Rogers

Carl Ransom Rogers (* 8. Januar 1902, Illinois – † 4. Februar 1987, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Psychologe und Psychotherapeut.
Nachdem er 1963 seinen Lehrauftrag als Professor für Psychologie und Psychiatrie an der Universität von Wisconsin zurückgegeben hatte, gründete er in La Jolla, Kalifornien, das Center for the Study of the Person.
Seine von einem humanistischen Menschenbild geprägten Arbeiten wirken in viele Bereiche der angewandten Psychologie, Soziologie, Pädagogik, sozialen Arbeit, Seelsorge und Medizin hinein. Insbesondere geht auf ihn die Entwicklung der Gesprächstherapie zurück.
Rogers legt besonderen Wert auf Begegnung im voll-menschlichen Sinn – d. h. unter Einschluss der emotionalen Ebene, der nonverbalen Äußerungen, des gegenseitigen prinzipiellen Wohlwollens.
Er hat das Konzept des Encounter = Begegnung (der Begriff stammt von Viktor Frankl) entwickelt. In Österreich gibt es alle 2 Jahre die Möglichkeit, an einem Großgruppen – Encounter teilzunehmen. Infos auf der Homepage des Veranstalters APG Forum.
Weiters entwickelte Rogers jene Definition von „Gefühl“, die zu Empathie, also einer Haltung verstehenden Zuhörens führt: „Gefühl ist eine spontane innere Reaktion in mir – auf eine Person, eine Örtlichkeit oder eine Situation, die ich erlebe oder an die ich denke.“
Besondere Anliegen Rogers‘ waren gute gegenseitige Beziehungen zwischen Eltern und ihren Kindern, und stabile, vertrauensvolle Beziehungen zwischen Ehepartnern, die auch an Konflikten weiter wachsen können.
Zu Rogers‘ Schülern zählen u. a. Eugene T. Gendlin als Nachfolger an der Universität von Wisconsin, Peter F. Schmid, Dr. Marshall B. Rosenberg und Thomas Gordon, alle Autoren bekannter Fachbücher.
Anders als viele andere Psychotherapeuten sah Rogers von Grund an das Gute im Menschen. Zitat: Der Mensch ist gut.
Der von ihm geschaffene klientenzentrierte (personzentrierte) Ansatz ist heute u. a. sowohl fester Bestandteil der Gesprächsführung im Rahmen von Therapiegesprächen, als auch in der generellen Gesprächsführung der alltäglichen pädagogischen Arbeit mit KlientInnen.
Sein letztes Lebensjahrzehnt widmete Rogers im Rahmen des CSP-Peace Projektes vielfältigen Aktivitäten zur Friedensicherung.